Murakami, Haruki: Schlaf

Dieser schmale und wunderschön gestaltete Band ist schnell gelesen. Atemlos flog ich durch die Seiten, die einen rasanten Wechsel zwischen Realität und Traum bzw. Parallelwelt offenbaren.

Und nach dem Zuklappen der Kurzgeschichte blieb ich mit einem unheimlichen und bedrückenden Gefühl zurück. Ich fragte mich unweigerlich, wie es wohl weitergeht. Ein Raum für eigene Fantasien und Gedanken wurde nach dem Schließen des Buches eröffnet.

Mit schlichter und eindringlicher Sprache und ohne ein Wort zu viel erzählt der Autor von einer jungen Frau, die nicht mehr schlafen kann und die dieses Mehr an Zeit nutzt, um Dinge zu tun, für die in ihrem Alltagstrott kein Platz mehr war, z. B. lesen oder einfach nur den Gedanken nachhängen.

Aber es ist viel mehr als das.
Anhand dieses physiologisch – biologisch unmöglichen, bizarren und schaurigen Szenarios werden bedeutsame und interessante Fragen aufgeworfen und Themen angesprochen:
Monotonie, Veränderung, Selbst-Entfremdung…

Untermalt, veranschaulicht und ergänzt werden Inhalt und Atmosphäre durch wunderbare Zeichnungen von Kat Menschik.

Die Lektüre hat sich für mich wirklich gelohnt!

4/5⭐️

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