Erdin, Judith: Dein bestes Brot

Gleich vorneweg:

An dem Backbuch „Dein bestes Brot“ von Judith Erdin habe ich große Freude!

Beim ersten Durchblättern war ich schon ganz am Anfang von der Rezeptübersicht angetan.

Miniaturfotos der Brote bieten mit Angabe von Bezeichnung und Seitenzahl einen wunderbaren Überblick und ermöglichen ein schnelles und gezieltes Auffinden der Rezepte.

Im folgenden Vorwort berichtet Judith Erdin, die den Beruf der Bäckerin und Konditorin erlernt hat, äußerst sympathisch und motivierend davon, wie es ihr nach einigen Misserfolgen Schritt für Schritt gelungen ist, in der heimischen Küche genauso leckere Resultate zu erzielen, wie in der professionellen Backstube.

Im folgenden Theorieteil gibt Frau Erdin erstmal etliche nützliche Tipps zum Backwerkzeug.

Außer einem Bäckerleinen, einem Brotbackstein und Backmalz hatte ich alles zu Hause, so dass ich nach kürzester Zeit loslegen konnte.

Aber vorher habe ich mir noch die Informationen über die verschiedenen basalen Brotzutaten und deren Einfluss auf den Teig zu Gemüte geführt.

Auch ihre Anmerkungen zum Kneten und zur Teiggare waren hilfreich. Dass man mit Hilfe des Fenstertests feststellen kann, ob der Teig genügend geknetet ist und dass sich hinter dem Begriff „Teiggare“ die Ruhezeit, also das „gehen lassen“ verbirgt, war mir vorher nicht klar.

Aufs Formen des Broten geht Judith Erdin ebenso ein, wie aufs Backen und aufs Aufbewahren.

Sie hat mich überzeugt, dass ein Brotbackstein durchaus Sinn macht und als ich das gleiche Brot einmal auf dem neu erworbenen Backstein und ein anderes Mal auf einem Backblech gebacken habe, war ich froh, ihn mir zugelegt zu haben, weil das Ergebnis tatsächlich noch besser war.

Diese paar Seiten durchzulesen war keineswegs unnötig, denn Judith Erdin gab nicht nur interessante, sondern auch nützliche Tipps und vermittelte aufschlussreiches Hintergrundwissen.

Nach dieser theoretischen Einführung ging’s dann endlich los!

Die Rezepte werden wunderbar beschrieben, so dass sie problemlos nachzubacken sind.

Hilfreich sind dabei die Foto-Schritt für Schritt-Anleitungen, die Judith Erdin manchmal zur besseren Anschaulichkeit eingefügt hat.

Praktisch, kreativ und abwechslungsreich ist, dass Frau Erdin die Grundteige jeweils etwas abwandelt und so aus einem Grundteig mehrere unterschiedliche Brote oder Brötchen gebacken werden können.

Durch diesen Kniff entstehen aus 14 Grundrezepten zahlreiche geschmackvolle Variationen.

Ich habe inzwischen Einiges nachgebacken und wir waren immer begeistert vom Ergebnis.

Bei den Mohnhörnchen habe ich den Mohn durch Sesam ersetzt, weil ich nur Sesam daheim hatte. Geschmeckt haben sie äußerst lecker. Hier waren die Schritt-für-Schritt-Fotos extrem hilfreich, weil ich sonst nicht verstanden hätte, wie ich die Teigplatten formen und rollen muss.

Die Tomaten-Kräuter-Focaccia ist ein Highlight und die Sandwich-Brötchen machen das Picknick zu etwas ganz Besonderem.

Die Hamburgerbrötchen sind der Knüller! So luftig und saftig kriegt man sie garantiert in keinem Supermarkt oder Schnellrestaurant.

Wer den heimeligen Geruch von frischem Brot in seinem Zuhause liebt, gern ofenfrisches Brot mit seinen Liebsten verzehrt und Lust darauf hat, seine Backwaren selbst herzustellen, sollte sich „Dein bestes Brot“ von Judith Erdin gönnen.

Sowohl Anfänger als auch erfahrene Hobbybäcker werden ihre Freude damit haben.

„Dein bestes Brot“ ist eine moderne, abwechslungsreiche und bunte Rezeptsammlung mit Gelinggarantie und zahlreichen wunderschönen Fotos, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Die Backwaren sind lecker und natürlich frei von jeglichen künstlichen Zusatzstoffen.

Gerade heute, wo die Kettenbäckereien mit ihrer z. T. faden Massenware Hochkonjunktur haben, die engagierten Familienbetriebe dicht machen und die Biobäcker noch rar gesäht sind, lohnt es sich, selbst den Backofen anzuwerfen.

5/5⭐️

5 Gedanken zu “Erdin, Judith: Dein bestes Brot

  1. An einem guten Ratgeber zum Brotbacken bin ich immer interessiert und habe neugierig die Beschreibung gelesen. Leider erfährt man wenig über die Teige. Wird mit Sauerteig oder Hefe gebacken, sind Brote mit langen und kurzen Ruhezeiten beschrieben? Das hätte mich noch interessiert bevor ich mich für ein Brotbackbuch entscheide.

  2. Wunderbar, dass Traditionen fortgeführt werden. Vor ca. 35 Jahren habe ich auch angefangen regelmäßig Brot selbst zu backen, mit selbst hergestelltem Trockensauerteig und Biogetreide im Keller. Leider lohnt es sich bei auf zwei Personen geschrumpfter Familie mit entsprechend geringem Verbrauch nicht mehr und die Kraft lässt auch so langsam nach. Bleibt dabei!👍

    1. Das klingt ja toll, aber auch aufwändig: selbst hergestellter Trockensauerteig und Biogetreide im Keller. Wow!
      Wir sind auch nur noch zu zweit, aber das Brotbacken lass ich mir nicht nehmen 😉🤗In der Gefriertruhe ist genug Platz und wir freuen uns, wenn wir so immer frisches Brot im Haus haben🤗

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.