Das Buch „Das Dorf in den roten Wäldern“ ist der Auftakt einer ganzen Serie von Kriminalromanen um Inspector Gamache.
Die Geschichte spielt, wie auch die Folgebände, in Three Pines, einem 200 Jahre alten Ort, der nach einer Gruppe von drei Kiefern am Dorfanger benannt wurde.
Three Pines ist ein friedliches und abgelegenes Dorf in der französischsprachigen kanadischen Provinz Québec.
Es ist nur wenige Kilometer von der Grenze zu den Vereinigten Staaten und ca. 25 Autominuten von Montréal entfernt.
In der Mitte des Ortes liegt ein Dorfanger, der von Ahornbäumen gesäumt wird. Ein Teich und eine Bank zum Rasten laden zum Verweilen ein.
Auf der einen Seite ist der Dorfanger von alten Wohnhäusern aus rotem Backstein oder Naturstein und ihren gepflegten Gärten umgeben, auf der anderen Seite befindet sich eine kleine Ladenzeile mit Bistro, Gemischtwarengeschäft, Buchladen, Bäckerei und Pension.
Bistro und Pension werden von dem schwulen Pärchen Olivier und Gabri geführt.
Der Buchladen gehört der dunkelhäutigen, molligen und sympathischen Myrna Landers. Bevor sie nach Three Pines zog hatte sie in Montréal eine psychotherapeutische Praxis.
Bisher, gab es in Three Pines noch keine Verbrechen. Am Thanks Giving Wochenende Anfang Oktober ändert sich das schlagartig.
Die 76-jährige Jane Neal wird von Ben Hadley tot im Wald aufgefunden.
Da gerade Jagdsaison ist, wird zunächst von einem Jagdunfall ausgegangen, aber der Mittfünfziger Armand Gamache, Leiter der Mordkommission der Sûreté du Québec, findet recht schnell heraus, dass es sich um Mord handelt.
Um Mord an Jane Neal, die an der hiesigen Dorfschule unterrichtete bis diese vor 20 Jahren geschlossen wurde und die sich einen Tag vor ihrem Tod dazu entschlossen hat, der Öffentlichkeit endlich ihre Kunst zu zeigen.
Sie verkündete, dass sie eines ihrer Gemälde, genannt „Fair Day“, das den Umzug am letzten Tag des Jahres zeigt, auf der Arts Williamsburg ausstellen wird.
Kaum erfahren die Bewohner die Neuigkeit von der Gräueltat an Jane Neal, legen sich Trauer und Ungläubigkeit über das Dorf.
Besonders erschüttert ist Clara Morrow, die Nachbarin und beste Freundin von Jane.
Clara und ihr Ehrmann Peter sind Künstler und leben seit 25 Jahren in Three Pines. Sind ständig pleite, weil Clara‘s Kunst nicht besonders populär ist und weil Peter zwar begehrte Kunstwerke erschafft, dafür aber sehr sehr viel Zeit benötigt.
Im Verlauf der Lektüre wird nicht nur auf unterhaltsame, spannende und schlüssige Art und Weise der Mord aufgeklärt, sondern man erfährt auch Interessantes über Pfeil und Bogen sowie wissenswerte historische Hintergründe zu Québec, das überwiegend von englisch- und französischstämmigen Menschen besiedelt wird, die sich nicht immer ganz grün sind.
Der Leser lernt viele Bewohner von Three Pines, deren Alltag und den Ort an sich gut kennen, so dass man das Gefühl bekommt, selbst dort zu sein. Nach Abschluss des Romans hatte ich sofort Lust, wieder dorthin zu reisen.
Ruth Zardo zum Beispiel ist eine preisgekrönte Dichterin. Sie schreibt aber nicht nur Gedichte, sondern leitet auch die örtliche freiwillige Feuerwehr.
Ben Hadley, der die Ermordete gefunden hat, ist mit Clara und Peter befreundet.
Ben und Peter waren zusammen im Jungeninternat.
Zimmer Hadley war Ben’s Mutter. Vor 1 Monat ist sie an Krebs gestorben.
Armand Gamache, der den roten Faden der Krimiserie bilden wird, lernen wir besonders gut kennen
Der gebildete und sympathische Kriminalbeamte wohnt mit seiner Frau Reine-Marie in Montréal. Das Paar ist seit 32 Jahren verheiratet. Sie haben Kinder, die schon ausgezogen sind und Enkel.
Der 35-jährige Inspector Beauvoir ist seit über 10 Jahren Gamaches engster Mitarbeiter und deren Kollegin Agent Yvette Nichol erregt bei den Beiden so einiges an Unmut.
Ich hatte viel Freude beim Lesen. „Das Dorf in den roten Wäldern“ ist ein unterhaltsamer, spannender und kurzweiliger Kriminalroman, den ich gerne weiter empfehle.
Den zweiten Band „Tief eingeschneit“ habe ich bereits begonnen.
4/5 ⭐️
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