Sultanie, Sarghuna: Afghanische Küche

Afghanische Küche

Das Kochbuch „Afghanische Küche“ von Sarghuna Sultanie ist von außen betrachtet eine wahre Augenweide und wenn man dann entspannt durch die Seiten blättert, läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Ganz zu Beginn findet sich eine übersichtliche Inhaltsangabe und am Ende noch ein alphabetisch geordnetes Register.

Getränke, Brot und Chutneys sind genauso vertreten wie Salate, Suppen und kleine Gerichte, Fleisch- und Gemüsegerichte, Reisgerichte, Süßes und Gebäck.

Im Vorwort erinnert sich die 1942 geborene Sarghuna Sultanie an ihr Aufwachsen in Kabul. Sie schreibt kurzweilig und interessant über die Bedeutung des Essens in ihrer Familie und über ihre persönliche Geschichte. Dabei streift sie natürlich auch historische Ereignisse und erklärt, wie und wodurch die große kulinarische Vielfalt des Landes entstand.

Die studierte Chemikerin verrät uns, wie dieses Kochbuch zustande kam und gibt einen Überblick über Charakteristisches und Typisches der afghanischen Küche, allen voran die vielen Gewürze.

Diese einleitenden Seiten untermalt die Autorin mit atmosphärischen Fotos ihrer Heimat und persönlichen Fotos von sich und ihrer Familie.

Es ist interessant, zu erfahren, dass Zwiebel gar nicht wegzudenken und Schmorgerichte typisch sind, dass Fleisch eher Beigabe als Hauptbestandteil und Reis das Herz der gastfreundlichen afghanischen Küche ist.

Bevor die eigentliche Rezeptsammlung dann anfängt, geht Sarghuna Sultanie noch auf traditionelle Gerichte ein und unternimmt einen kleinen Spaziergang durch die Straßen des Kabuls ihrer Kindheit. „Jeder Straße hatte ihren eigenen Duft“ (S. 24), je nachdem, ob sich dort Bäcker, Röstereien oder Gewürzhändler angesiedelt hatten.

Jetzt möchte ich noch kurz auf die Gerichte eingehen, die ich nachgekocht habe und allesamt als unglaublich lecker bezeichnen möchte.

Mantu (Teigtaschen mit Hackfleischfüllung) sind ein absolutes Wohlfühlessen, das mit seiner Hackfleisch- und Joghurtsauce gleichermaßen deftig wie erfrischend schmeckt.

Wunderbare vegetarische Gerichte sind die Auberginen mit gerösteten Zwiebeln und Kurkumasauce sowie Masch Palau (Basmatireis mit Mungobohnen und Aprikosen). Fleisch haben wir da überhaupt nicht vermisst.

Vom Lammragout mit Mairüben, Zimt und Kardamom waren meine Gäste begeistert und der süße Rundkornreis mit Mandeln und Pistazien war die Krönung.

Es sind noch etliche Rezepte in dem Buch enthalten, die ich gerne ausprobieren möchte.

Mir gefällt das Kochbuch sehr gut und ich empfehle es gerne weiter.

Sarghuna Sultanie möchte den Hobbyköchen mit ihrem Werk die „bunte, aromatische und vielfältige Küche“ (S. 10) Afghanistans zeigen und näherbringen- das ist ihr auf jeden Fall gelungen.

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