Golding, William: Herr der Fliegen

Ein Flugzeugabsturz.
Eine unbewohnte Insel im pazifischen Ozean.
Eine Horde Jungs, die dort ums Überleben kämpft und auf Rettung hofft.

Das ist stichpunktartig die Rahmenhandlung.

Wo anfangs Übereinstimmung und Solidarität war, entsteht mit der Zeit Rivalität. Es entstehen Lager und die Situation wird immer brenzliger.
Starke, Schwache, Mitläufer und Rebellen kristallisieren sich heraus.
Kampf um die Vorherrschaft, Kampf ums Überleben.

William Golding schont den Leser dabei nicht. Es gibt schockierende und brutale Szenen. Das Geschehen gipfelt in Blutrausch, Machtrausch, fahrlässige Tötung und vllt. sogar Mord.

Obwohl die Protagonisten Kinder und Teenager sind, ist dieser Roman meines Erachtens für diese Altersgruppe nicht als Lektüre geeignet. Stellenweise ist er zu brutal. Für viele könnten manche Stellen auch zu unklar oder der Schreibstil zu wirr sein. Vielleicht auch zu „altmodisch“, was das Setting anbelangt?

Was gruppendynamische Prozesse betrifft, ist der Roman sehr interessant, aktuell und repräsentativ. Und zwar repräsentativ für Kinder und Erwachsene. Für beide Geschlechter. Egal ob getrennt oder gemischt. Er regt durchaus zum nachdenken und diskutieren an.

Phasenweise hat mich die Geschichte gepackt, aber insgesamt gesehen hinterlässt sie mich nicht begeistert.
Es ist ein durchaus lesenswertes Werk, aber sicherlich kein „must read“.

3/5⭐️

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